Grußwort des Bürgermeisters zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel

Rainer Lammers

Rainer Lammers

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

es ist schon wieder so weit, der Jahreswechsel steht an. Wir lassen das alte Jahr Revue passieren und wagen einen Ausblick auf das neue Jahr. Was wird es nur bringen? So fragen wir uns immer wieder anlässlich des Überganges vom alten auf das neue Jahr. So konnte Niemand in den ersten Wochen des neuen Jahres 2020 ahnen, was uns bevorsteht.

Ein neuartiger Corona-Virus hat unseren Alltag bestimmt, unser Leben völlig verändert. Nachdem uns im Sommer eine Atempause vergönnt war, verschlimmert sich die Situation zusehends. So wie viele Experten es erwartet haben, ist es auch eingetreten. Für das bevorstehende Weihnachtsfest und den folgenden Jahreswechsel werden nunmehr Beschränkungen auferlegt, die niemand von uns bisher erlebt hat.
Viele werden sich fragen, muss das wirklich sein? Wir haben uns in diesem Jahr schon so sehr eingeschränkt und jetzt zu Weihnachten, für uns ein schönes und besonderes Fest, auch noch diese hohen Auflagen.

Ja, ich bin davon überzeugt, es muss einmal so sein. Denken wir an die vielen Toten weltweit. Denken wir an die völlig überlasteten Krankenhäuser. Wir befinden uns in einer extremen Situation, die extreme Maßnahmen nach sich ziehen muss. Wir können nur hoffen, dass der angekündigte Impfstoff bald zum Einsatz kommt und die weltweite Pandemie wirkungsvoll zurückdrängt.

Doch nicht nur im privaten Umfeld leben wir mit Einschränkungen, sondern auch die Wirtschaft sieht sich mit massiven Einbrüchen konfrontiert. An dieser Stelle denke ich besonders an die Gewerbetreibenden, wie z. B. Gastwirte, Kulturschaffende, oder Schausteller, die aufgrund der Pandemie überhaupt keine Einnahmen mehr haben und ausschließlich auf die Unterstützung des Staates angewiesen sind. Wir erwarten, dass die extrem hohe Verschuldung des Staates nicht die nachfolgenden Generationen übermäßig belastet und die aufgenommenen Schulden zügig wieder zurückgezahlt werden können.
Zunächst aber müssen wir mit der gegenwärtigen Situation fertig werden und hoffen, dass sie uns allen nicht über den Kopf wächst, dass sie beherrschbar bleibt. Bisher haben die Krisenstäbe in unserer Gemeinde und im Kreis Steinfurt gute Arbeit geleistet, für die ich mich herzlich bedanke.

Natürlich musste auch in der Verwaltung und der Politik die tägliche Arbeit erledigt, die Projekte vorangetrieben und die besonderen Aufgabenstellungen bewältigt werden.
Erschwerend hinzu kam, dass nach der in diesem Jahr stattgefundenen Kommunalwahl sich der neue Gemeinderat zunächst etablieren musste. Ich hoffe sehr, dass die nächsten 5 Jahre dieser Wahlperiode von einer guten, gemeinsamen und zielorientierten Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung geprägt sein werden.
Ich danke auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Gemeinde, die trotz erschwerter Bedingungen in diesem Jahr mit sehr hohem Engagement ihre Arbeit verrichteten.

So wurden auch in 2020 verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht. Der Neubau der Zweifach-Turnhalle in Wersen mit anschließender Renovierung der alten Sporthalle startete mit einem Architektenwettbewerb. In den Ferien wurden die ersten vorbreitenden Arbeiten für die Aufstockung der Gesamtschule am Standort Wersen durchgeführt. Die Aktivitäten werden im nächsten Frühjahr und Sommer wieder aufgenommen und zeitnah zum Abschluss gebracht.

Vor wenigen Tagen konnten wir ein kleines Richtfest an der Grundschule in Lotte feiern. Hier befinden wir uns im Zeitplan, so dass die endgültige Fertigstellung des Neubaus und die anschließende Renovierung des Bestandsgebäudes im nächsten Jahr auch abgeschlossen werden können. Damit haben wir optimale Voraussetzungen für das Lehren und Lernen geschaffen.

Für die OGS in Büren haben wir Räumlichkeiten der ehemaligen Volksbank angemietet und umgebaut, so dass wir alle für die Nachmittagsbetreuung angemeldeten Schülerinnen und Schüler der Regenbogengrundschule Büren unterbringen können.
Für die Betreuung der Kinder im Vorschulalter in den Kindergärten und Betreuungsgruppen haben wir den hohen Anspruch, kein Kind zurücklassen zu wollen.
Ein Sechs-Gruppen-Kindergarten wird so schnell es geht in Büren im Baugebiet Schafwinkel am Schmalkenweg errichtet. Hier entsteht ein neues Baugebiet, damit wir der großen Nachfrage nach Wohnraum nachkommen. Es ist vorgesehen, dass 30 Prozent der Wohnungen öffentlich gefördert werden. Darüber hinaus entsteht am Mühlengrund das kleine und feine Baugebiet „Im Buschhaus“.

Die Planungen einer Umgehungsstraße für den Ortsteil Wersen sind angelaufen. Wir wollen damit erreichen, dass es ruhiger wird im Ortskern und die vom Straßenverkehr ausgehenden Gefahren erheblich reduziert werden.

Die Beratungen über den Strotheweg, um ihn besonders für Fahrradfahrende sicherer zu machen, wurden aufgenommen. Das Fahrradfahren wird immer beliebter, so dass wir mit Nachdruck an den Radwegeverbindungen Halen/Hollage und Lotte/Osterberg arbeiten. Ich bin sehr froh darüber, dass wir mit Hilfe der Radwege-Bürger-Initiative etliche Kilometer Radwege in unserer Gemeinde erstellen konnten.

Auch der Glasfaserausbau in den Außenbereichen wurde nach einem langwierigen Förderprozedere endlich begonnen. Im Rahmen dieses Projektes werden in Lotte ein über 75 km langes Glasfasernetz gebaut und über 550 Haushalte angeschlossen. Noch vor 10 Jahren galt ganz Lotte als unterversorgt. Mit Abschluss dieses Projektes weist die Gemeinde eine Glasfaserquote von 83 Prozent auf. Darauf können wir sehr stolz sein. Doch mit diesem Projekt hört der Weg nicht auf. Unser Ziel ist es, eine 100%-ige Versorgung zu erreichen.

Das Projekt „Halen bewegt sich“ hat mit einer Bürgerbeteiligung Fahrt aufgenommen. Ich bin gespannt, wohin diese Reise gehen wird. Um den Anspruch, eine sportfreudige Kommune seien zu wollen, gerecht zu werden, wird in den nächsten Jahren in Lotte an der Jahnstraße eine in die Jahre gekommene Sporthalle durch eine moderne Dreifachhalle ersetzt. Auf diesem Wege wird es möglich, verschiedene Ballsportarten in unserer Gemeinde durchführen zu können.

In Reaktion auf den globalen Klimawandel, der bereits auch auf lokaler Ebene deutlich zu spüren ist, hat die Gemeinde Lotte unermüdlich weitere Anstrengungen unternommen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die bisher geplanten und umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen wurden im November dieses Jahres einer umfassenden Bewertung durch einen zertifizierten externen Prüfer im Rahmen der Teilnahme am „European Energy Award“ unterzogen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Gemeinde Lotte wurde erneut mit dem „European Energy Award“ in Silber ausgezeichnet. Wir werden auch zukünftig die Anstrengungen zum Erhalt der Umwelt und des Klimas erhöhen. Getreu dem Motto „Global denken – lokal handeln“.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Grußwort zum Jahreswechsel nutze ich gerne, um mich bei vielen Menschen zu bedanken. Ich bedanke mich besonders bei der Bevölkerung Lottes, für die Unterstützung und das gezeigte Verständnis in den vergangenen Krisenmonaten. Mein besonderer Dank gilt darüber hinaus all jenen, die in Bereichen der kritischen Infrastruktur, z. B. in Arztpraxen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, bei der Feuerwehr oder Polizei tätig sind oder sich um unsere Versorgung mit Lebensmitteln etc. gekümmert haben, und die durch ihr Engagement und ihre Arbeit einen erheblichen Beitrag zur Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen leisteten. Aber auch den zahlreichen Ehrenamtlichen und Angehörigen, die sich im besonderen Maße für unsere Mitmenschen einsetzten und Hilfe dort anboten, wo sie dringend benötigt wurde, danke ich herzlich.

Ich danke den Vereinen, die in dieser schwierigen Zeit nicht aufgeben. Nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger warten ungeduldig darauf, dass Veranstaltungen und besondere Events wieder durchgeführt werden können. Ich danke denjenigen, die für die älteren Mitmenschen eine Einkaufshilfe oder Fahrdienste organisierten. Ich danke den Eltern, die die Doppelbelastungen ohne zum Teil gesicherte Kinderbetreuung in Kindergarten, Schule und OGS gemeistert haben.
Sie alle haben Solidarität für Ihre Mitmenschen gezeigt und das war ein starkes Signal für mehr Gemeinsinn. Nur so konnten und können wir die Krise weiterhin meistern. Ich hoffe, dass uns dieses Gemeinschaftsgefühl noch lange erhalten bleibt.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
aus jeder Krise können auch Lehren, eventuell sogar positive Erkenntnisse, gezogen werden. So wurde die Weihnachtszeit und auch der Jahreswechsel in den vergangenen Jahren immer lauter und hektischer. Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht, dass wir im engsten Familienkreis etwas mehr zur Ruhe kommen und die immer wieder gewünschte Besinnlichkeit auch tatsächlich mal eintritt. Die Älteren wissen wie Weihnachten früher, bescheiden, aber auch sehr schön, gefeiert wurde. Für die Jüngeren ist das vielleicht eine ganz neue, aber auch gute Erfahrung.

Ich wünsche Ihnen – auch im Namen von Rat und Verwaltung – trotz aller Einschränkungen ein schönes Weihnachtsfest und kommen Sie gut in das neue Jahr 2021, für das ich Ihnen aus vollem Herzen eines ganz besonders wünsche: eine gute und langanhaltende Gesundheit.

Ihr

Rainer Lammers

 

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